Motorradfahren polarisiert. Im Corona-Jahr 2020 war das besonders spürbar. Daheimgebliebene –Anwohner wie Biker – treffen noch häufiger aufeinander als in früheren Jahren, und die schiere Anzahl an Bikern wird pauschal ebenso als störend empfunden wie einzelne fehlorientierte Raser auf Landstraßen.
Aber das geht halt auch nicht: Durch das Hintertürchen von Verboten und Sperrungen das gros der Biker in einen Topf zu werfen mit rücksichtslosen Posern auf teilweise illegalen Bikes – um insgesamt Ruhe zu bekommen. Die Politik hat Hausaufgaben 😊!
Es geht nur sachlich, fachlich richtig und mit Respekt auf allen Seiten, und wir fordern dies nicht nur von anderen – wir beziehen auch selbst Haltung:
#riderespectfully
Jede/r weiß automatisch, was gemeint ist, und doch versteckt sich noch etwas mehr hinter dem Hashtag. Die Kampagne stammt von unseren amerikanischen Freunden von Backcountry Discovery Routes (www.ridebdr.eu) und bezieht sich ursprünglich auf deren außergewöhnlichen Offroadstrecken, die tagelang über alte Postkutschenstraßen, Goldgräbertrails, steinige Passhöhen, ausgedehnte Prärien führen – aber natürlich auch durch Städte, Dörfchen und vorbei an einsamen Gehöften. Und selbst in den endlos scheinenden Weiten des US-amerikanischen Backcountry ist es nicht selbstverständlich und durchaus umstritten, dass Motorradstrecken offenbleiben. #riderespectfully schafft Awareness.
Wir nutzen den Hashtag und das Logo unserer Freunde von BDR gerne, um zu zeigen: Überall – im Schwarzwald oder Sauerland, in Europa und der Welt – kann man mit Vernunft und Respekt dazu beitragen, dass schöne Kurvenstraßen nicht verboten werden, dass Events erlaubt bleiben, dass erlaubte Offroad-Strecken nicht gesperrt werden, dass Gelassenheit ins Thema kommt, dass sachlich und freundlich miteinander umgegangen wird.
#riderespectfully ist unsere Haltung.
Deshalb
- reduzieren wir Tempo und Lärm in Wohngebieten oder wenn wir auf abgelegenen Strecken an Passanten vorbeifahren,
- fahren wir auf Offroadstrecken langsam und wirbeln keinen Staub oder Steine auf, wenn wir an Passanten und Häusern vorbeikommen,
- fahren wir langsam, winken und grüßen freundlich, wenn wir auf unseren kleinen Schwarzwaldsträßchen an Menschen vorbeifahren,
- lassen wir uns nicht auf Wortgefechte oder Streitereien mit Passanten oder Anwohnern ein; entweder bleiben wir freundlich oder fahren weiter (bevor uns der Helm platzt),
- hinterlassen wir nirgendwo Müll,
- bleiben wir auf den ausgewiesenen Strecken, on- oder offroad,
- fahren wir langsam, wo Tiere sind, und versuchen, sie nicht zu erschrecken – egal ob Weidetiere, Reiter, Hunde, Hühner …
- gilt für uns: geschlossene Tore sind geschlossene Tore; weder öffnen wir Gatter noch ignorieren wir Absperrungen;
- sind wir diskret und nicht weithin sichtbar, wenn wir die Saftschorle wieder „wegbringen“,
- …
Diese Liste ist nicht vollständig.
Sehr gute Kampagnen für anständiges Fahren gibt es bereits.
Und wir machen auch keinen Hofknicks vor der Lobby gegen Motorradlärm.
#riderespectfully ist einfach unser Beitrag.